Donnerstag, 14. Oktober 2010

Nostalgischer Vorschlag


Heute ist im Fairy Universe einer dieser Tage, an denen mit einem Schlag nostalgische Gedanken hochkommen, die ewig vergraben waren.

Mir fiel vorhin beispielsweise diese Lesebuchreihe aus der Schule ein.
Deutsch war neben Französisch und Englisch mein Lieblingsfach und Lesen eines der wenigen Dinge in der Schule, die mir wirklich Spaß gemacht haben. Fast egal was, ich habe Literatur geradezu verschlungen. Ob Effi Briest, Der gelbe Vogel oder Faust, an jedem Buch war am Ende doch irgendetwas liebenswertes.

Und so kramte ich eines der alten Lesebücher aus meinem Regal und suchte den Text, der es mir schon als Kind bzw. Jugendliche absolut angetan hatte.

Warum?

Erklärt sich meiner Meinung nach von selbst.
Wer will nicht einen Pfahl in die viel zu schnell dahinschießende Zeit rammen?


Vorschlag

Ramme einen Pfahl
in die dahinschießende Zeit.

Durch deine Hand rinnt der Sand
und bildet Formlosigkeiten,
die sogleich auf Nimmerwiedersehen
in sich selbst einsinken:
vertanes Leben.

Was du nicht erschaffst, du
bist es nicht. Dein Sein die Gleichung
nur für Tätigsein: Wie will denn,
wer nicht Treppen zimmert,
über sich hinausgelangen?
Wie will heim zu sich selber finden,
der ohne Weggenossen?

Hinterlass mehr als die Spur
deiner Tatze, das Testament
ausgestorbener Bestien, davon die Welt
übergenug schon erblickt.

Ramme einen Pfahl ein. Ramme
einen einzigen, einen neuen Gedanken
als geheimes Denkmal
deiner einmaligen Gegenwart
in den Deich
gegen die ewige Flut.

(Günter Kunert)

Dienstag, 12. Oktober 2010

Desperate HouseFairy


WTF??? So lange soll ich angeblich nicht gebloggt haben? Kann ja nicht wahr sein.
Na gut, lang ist es her dass ich das letzte mal Zeit hatte, mich so richtig um meinen Blog zu kümmern.
Und warum?

Die Liebe ist schuld. Und die Wohnungssuche. Und dieses zeitraubende Phänomen namens Alltag hat auch dazu beigetragen. Zum twittern kommt man noch gerade so, 140 Zeichen bringt man mal so zwischen Frühstück und Physiotherapie unter, aber einen richtigen Text verfassen, dazu müsste man sich etwas mehr Zeit nehmen.
Und die habe ich heute zum ersten mal seit langem. Dank Windows. Irgendwie. Und dank BWL.

Momentan wirft mich das Schicksal von einer (Wohn)situation in die andere.
Nachdem ich monatelang dank der Knieoperation ans Bett gefesselt war und somit bei meinen Eltern vor mich hin vegetierte, bin ich vor ein paar Wochen mit meinem Schatz und meinem Kater wieder in meine Wohnung zurückgekehrt. Das war eine unerwartet heftige Umstellung. Ich hatte mich so darauf gefreut, meinen eigenen Haushalt wieder zu haben, selbständig zu sein und merkte dann, dass ich noch lange nicht in der Lage bin, alles alleine zu schaffen.
Weder kann ich mit den Stöcken in den Keller zum Wäsche waschen, noch kann ich Geschirr einfach mal von A nach B tragen in der Wohnung. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.

Zum Glück habe ich jemanden an meiner Seite der zum Einen vollstes Verständnis für meine Situation, und zum Anderen die nötige Geduld aufbringt, die ich nicht habe und niemals haben werde.

Damit es nicht so langweilig wird, bin ich diese Woche mal wieder ans Elternhaus gefesselt weil mein geduldiger Schutzengel auf Reisen ist.

Und wenn er zurückkommt können wir eigentlich auch schon anfangen Kartons zu packen. Für den nächsten Umzug.