Montag, 26. Juli 2010

Der perfekte Arbeitstag ?!?

Ich als Queen of Procrastination schiebe nicht nur meine Arbeit seit Wochen vor mir her, nein auch Anrufe, Verabredungen und Mails warten darauf, dass ich ihnen die gebührende Aufmerksamkeit widme.


Ich hatte heute wirklich vor etwas zu arbeiten. Ganz ehrlich. Ich habe Arbeiten, an denen ich schreiben wollte. Einen SUB (Stapel ungelesener Bücher) so hoch wie das Empire State building den ich unbedingt abarbeiten muss...

Kurz gesagt: Arbeit galore wartet auf mich.


Heute also der Vorsatz: Arbeit!! In Arbeit versinken, die Welt um mich herum vergessen. Nicht twittern. Nicht bloggen. Nicht Musik hören. Mich absolut konzentrieren. Ich mache das normalerweise sehr gerne. Mich so lange mit Arbeit beschäftigen bis ich mit ihr Eins bin. Bis ich in symbiotischer Verschmelzung Texte oder Arbeitsmaterial durchdringe. Bis ich das Gefühl habe es gibt nur mich und meine Arbeit. Ich liebe meinen Job. Meistens. Ich liebe meine Ausbildung und die Bücher die ich lese. Ich könnte nicht arbeiten wenn ich nicht das Gefühl hätte es gerne zu tun.


Aber in der letzten Zeit kam einfach keine Konzentration zustande. Ich bin nicht in den „ArmageddoncancomeandIdon´tcare“ Modus verfallen. Es ist einfach nicht passiert. Viel zu beschäftigt war ich mit meiner Gesundheit und den Problemen die meine momentane Situation mit sich bringt. Viel zu beschäftigt mit privaten Gedanken und Problemen die ich lange Zeit auf die lange Bank geschoben und fast schon vergessen oder doch zumindest verdrängt und prima verleugnet hatte.


So langsam und mit wachsendem gesundheitlichem Fortschritt wird es aber Zeit. Ich spüre es. Es drängt mich. Ich muss wieder meinen Arbeitsmodus finden. Er fehlt mir.

Daher also heute der Entschluss: Ja, ich will !! Arbeiten ! Yippieh! Ich bin voll motiviert...


Ich hatte mein Buch noch nicht aufgeschlagen da flatterte plötzlich ein Schreiben auf mein Bett „lies mal und sag was du denkst“ . Naja, was soll´s dachte ich mir, sind ja nur fünf Seiten. Dann knallte die komplette 10cm dicke Akte daneben „ach weißt du was , lies doch die ganze Akte, dann brauch ich sie nicht zu lesen und du hast einen besseren Überblick. Ach so, die Zusammenfassung und Beurteilung bitte bis morgen spätestens, da ist das meeting“. Ok. Und da ich noch nie wirklich gut in direkter Ablehnung war und passive Aggression mir sowieso mehr liegt habe ich also angefangen die Akte zu lesen.. LANGSAM....

Ehrlich gesagt war ich schnell in der Materie drin, die Sache war spannend und ich war endlich mal wieder in einem schönen Flow. Zwei Stunden lang.


Und dann kam eine der schönsten Ablenkungen meines Fairy Universe vorbei und legte sich auf die Akte. Er liegt immer noch dort und da er die Akte mit Krallen und Zähnen verteidigt ist offenbar Zeit für mein Spaßbuch gekommen :-) Die Zusammenfassung schüttle ich notfalls aus dem Ärmel werde ich selbstverständlich noch fundiert erstellen. Und meine andere Arbeit läuft mir ja nicht weg. Die kann eigentlich irgendwie auch noch bis morgen oder so warten. Prioritäten setzen.


Man muss die Feste eben doch feiern wie sie fallen ;-)


Samstag, 24. Juli 2010

Déjà Vu

Fast jeder kennt das: einen Moment oder eine Situation und wir könnten quasi voraussagen was als nächstes passiert. Die Situation kommt einem so bekannt vor. Als hätte man sie geträumt oder schon einmal erlebt. Eine fausse reconnaissance ... ein déjà vécu... man war an genau diesem Punkt schon einmal.


Diese Situationen machen einen fast wahnsinnig. Ich habe dieses Gefühl als läge mir die Antwort auf der Zunge, als wüsste ich eigentlich wie es weitergeht aber ich komme nicht an die entscheidende Erinnerungsspur.


Ein Fehler in der Matrix


Die Katze die zweimal vorbeiläuft


Warum will ich es überhaupt wissen? Ob es so läuft wie beim letzten Mal. Ob die Matrix wieder zuschlägt. Ist es denn so wichtig? Kann man es nicht einfach auf sich zukommen lassen?


Muss man wohl.. denn die Antwort bleibt einem ohnehin verschlossen. Die Gewissheit fehlt. Man muss die Unsicherheit akzeptieren. Würde man ja normalerweise auch tun ohne das blöde Gefühl man sollte eigentlich wissen wie es weitergeht. Ist ja auch spannend. Gehört zum Leben.


Aber unangenehm ist es trotzdem. Weil man immer wieder versucht doch noch auf die entfallene „Antwort“ zu kommen. Und dabei vielleicht ein Stückchen Realität verpasst..

Montag, 19. Juli 2010

Lonely Nights

Seit der Idee, meine Freiheit und mein Leben zurückgewinnen zu wollen und ihrer prompten Umsetzung in Form der Trennung habe ich meinen Ex oder seine Gesellschaft aus verschiedenen Gründen seit über einem halben Jahr keinen Tag vermisst.... nicht einen Tag.


Aber es gibt ja nicht nur den Tag..nicht nur die hellen Stunden... nicht nur die Momente in denen man abgelenkt ist.

Leider ist da ja auch noch die Nacht.

In der ersten Zeit nach der Trennung habe ich nach langer Zeit wieder wunderbar geschlafen, endlich wieder mein Bett nur für mich und den Kater, super. Niemand der schnarcht, sich ständig umdreht oder mit seinem viel zu großen Körper meinen Lattenrost zerbricht. Niemand den es stört wenn ich noch lesen will im Bett. Ich konnte das richtig genießen. Allein sein. Allein schlafen. Ruhe.


Und irgendwann kam sie...die Sehnsucht.


Hat mich eiskalt erwischt. Völlig unerwartet.

Und ich hatte gedacht ich wäre glücklich. Und ich dachte es ginge mir gut.

Ich war mir so sicher dass ich gern alleine bin. Ihn habe ich nicht vermisst.

Aber irgendwas schon.


Ich habe gar nicht bemerkt dass ich plötzlich immer weniger schlafen konnte, immer später eingeschlafen bin, immer früher aufgewacht. Irgendwann kamen die Nächte in denen an Schlaf nicht einmal mehr zu denken war. Und mir wurde klar.. ok, so glücklich bist du offenbar doch nicht. Oder?


Was ist es das mich nicht schlafen lässt? Ist es wirklich die simple körperliche Nähe einer menschlichen Person? Einschlafen und Aufwachen mit jemandem?

Platonische Übernachtungsexperimente mit verschiedenen Personen ergaben, dass es das nicht sein kann. Auch nach Stunden konnte ich eng an gute Freunde oder Freundinnen gekuschelt kaum Schlaf finden. Dieser Faktor der simplen körperlichen Nähe war für mich damit ausgeschieden und die Überlegung mir einfach jemanden zum Übernachten zu mieten hatte sich erledigt.


Ich habe weitere Experimente vermieden, da mir auch nicht jedes Mittel für guten Schlaf gerechtfertigt erscheint (einmalige körperliche Interaktion muss nicht, wahrscheinlich werde ich alt oder sogar erwachsen). Habe mich mit der Schlaflosigkeit abgefunden. Habe in den Nächten mehr oder weniger produktiv gearbeitet und gelesen. Bin irgendwann doch immer erschöpft eingeschlafen, zwei Stunden Schlaf sind immer noch besser als gar keiner.


Und was soll ich sagen, kaum habe ich das Nachdenken und Experimentieren aufgegeben schlafe ich seit einigen Tagen wieder. Ohne Schlafmittel, ohne Alkohol oder sonstige Hilfsmittel. Teilweise richtig gut. Und tief. Und ich wache gut gelaunt und ausgeschlafen auf. Heute habe ich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder einige Seiten am Stück lesen können. Eine Leistungssteigerung um nahezu 100% im Vergleich zur letzten Zeit.


Wie einfach manchmal doch die Lösung ist... ;-)




Vielen Dank für das Foto an monstropolis

Samstag, 17. Juli 2010

Rollercoaster


Achterbahn fahre ich gar nicht gern. Präzise gesagt hasse ich Achterbahnen.

Was ich daran nicht mag? Das Auf und Ab. Stimmt nicht, vor allem das Ab. Der Sturz ins scheinbar unendliche Nichts. Ich will da raus. Sofort. Oder sterben. Egal. Hauptsache es hört auf.


Und so geht´s mir auch jetzt. Ich hasse es... Ich hasse es morgens aufzuwachen und noch zu denken : „ Naja, es geht ja eigentlich“ , dann das Bein zu bewegen, irgendwas kracht, Schmerz und ich weiß wieder : Toll, es wird mal wieder so ein schöner Scheißtag!


Ich hasse es zu denken: „Das könnte doch eine richtig gute Sache werden“ und es wird gar nichts oder schlimmer als das: Überhaupt gar nichts außer einem vielversprechenden Anfang. Ein Beispiel: „Wir würden uns freuen so eine motivierte und qualifizierte junge Frau wie Sie bei uns begrüßen zu dürfen“ und dann ist doch kein Job frei.


Ich mag es nicht, dieses Gefühl, in eine endlose Leere zu fallen.. der Magen dreht sich um.. ich schreie...nein, ich MUSS schreien... es bricht einfach aus mir heraus und ich kann hinterher nicht sagen, wer da eben so schrill geschrien hat. Ich sehe es an den entsetzten Gesichtern der Mitfahrer, meiner Umgebung, der Anderen...ups, war ich das etwa?


Dieses Gefühl in einen Sitz gepresst zu werden, in den vor mir und nach mir viele andere Menschen eingeklemmt sind. Die mein Schicksal teilen. Aber in dem Moment des gefühlten freien Falls ist jeder für sich allein. Der eine hat Spaß daran, der andere hat Angst. Genau, ich bin nicht der Spaßtyp...


Andererseits liebe ich das Gefühl, wenn es gerade mal so richtig gut läuft. Ich liebe diese Aufwärtsfahrten, der Blick weitet sich, die Perspektive ändert sich, die ganze Welt erscheint verändert von oben, alles wird leichter. Man nimmt die Umgebung wieder anders wahr. Man kann wieder atmen.


Und letztlich ist das Auf das Ab vielleicht wert. Und vielleicht hat manchmal sogar das Ab seinen Thrill. Immer stur geradeaus ist ja auch langweilig. Oder?

Sonntag, 11. Juli 2010

Der Glücksbringer

Neulich habe ich einen Film gesehen. Er hieß „Der Glücksbringer“ .

Es ging um einen Mann, der in der Kindheit von einem enttäuschten weil abgewiesenen Mädchen verflucht wurde. Jedes Mädchen bzw. jede Frau mit der er Sex oder eine Beziehung hatte lernte danach ihren Lebenspartner kennen, ihren Traummann. Als er die Frau seiner Träume kennenlernte hatte er große Schwierigkeiten, diesen Fluch zu brechen. Es ging darum, auf etwas zu warten, das es wert ist und nicht die erste Chance auf Körperkontakt zu nutzen. Ich habe das Ende ehrlich gesagt nicht gesehen, aber da es ein Hollywood Film und zudem eine Schnulze war gehe ich einfach mal davon aus, dass der Mann am Ende Erfolg hatte und sein Mädchen bekommen hat. Happy End und so.


Dieser Film hat mich fasziniert.. bzw. nicht der Film an sich (sonst hätte ich ihn zu Ende geschaut) sondern die Thematik. Was wenn ich so ein Glücksbringer wäre? Ok, nicht ganz so krass vielleicht, aber mir ist schon aufgefallen, dass Männer mit denen ich eine Beziehung oder einen Flirt hatte kurz darauf jemanden kennenlernen, der zu ihnen zu passen scheint. Ich freue mich natürlich für sie..meistens.. aber ein bisschen Sorgen mache ich mir schon um mich. So viel Egoist darf man sein.


Und los geht das (gern auch nächtliche und schlafraubende) Gedankenkarussell....

Liegt es daran dass ich nicht zu den Männern gepasst habe? Dass da nicht genug Gefühle waren? Dass ich das meist schon am Anfang gespürt habe und es nicht wahrhaben wollte? Dass ich mich selbst und andere unbewusst belogen habe? Dass ich oft einfach nicht allein sein wollte? Dass ich mich für Menschen verbogen und verstellt habe um ihnen zu gefallen? Dass ich viel zu oft nicht ich selbst war? Dass ich häufig zu hohe oder die falschen Ansprüche an Partner gestellt habe? Dass ich Menschen ändern wollte? Dass ich Dinge verlangt habe, die ich selbst nicht zu geben bereit gewesen wäre?


Möglich...


Und doch glaube ich weniger an einen Fluch als vielmehr an eine selbst geschaffene Problematik. Und so ungern ich als kleiner Narzisst Fehler zugebe...

Es war weder richtig, Partner danach auszusuchen ob sie meinen Eltern nicht gefallen (Teenagerzeit), noch danach dass jemand optisch genau meinen Vorstellungen entspricht oder erfolgreich ist, oder viel Geld hat, oder ein tolles Auto, das sind alles Dinge, die mich nicht weitergebracht haben auf meiner Suche nach dem Soulmate. Liebe auf den ersten Blick hat nicht geklappt. Die Beziehung endete nach drei Jahren in schmerzhaften Scherben.

Auch die Strategie, jemanden zu wählen, der mich möglichst verehrt ist total schief gelaufen und endete nach vier Jahren in einem Heiratsantrag und einer Trennung.(Für alle, die Mitleid mit dem jungen Mann empfinden, er hat innerhalb von nicht ganz einem Monat seine Traumfrau gefunden, sich nach einer Woche verlobt und sie nach einer weiteren Woche geschwängert, also keine Sorge, ihm geht es gut...)


Aber was ist es dann? Das Kriterium das zählt. Das absolute Glücksrezept. Gibt es das überhaupt? Denke ich zu viel? Oder eher zu wenig? Oder das falsche? Gibt es das Phänomen „Soulmate“ überhaupt? Oder ist am Ende alles eine Frage des richtigen Kompromisses?


Geht es auch hier um Konstruktivismus und darum, dass man immer so glücklich ist wie man es sich gerade einredet und einbildet zu sein? Das halte ich zumindest teilweise für wahrscheinlich. Denn wir können Gefühle zwar nicht auf Knopfdruck aus- oder einschalten, aber irgendwann kann man jedes Beziehungsende, jeden Liebeskummer überwinden, irgendwie.


Und wichtig ist am Ende doch, wieder auf die Füße zu kommen, wenn schon nicht mit der Geschmeidigkeit und Eleganz einer Katze, die automatisch auf ihre Samtpfoten fällt, dann eben mühsam aufrappeln, wieder laufen lernen, weitermachen. Auch wenn es schmerzt. Auch wenn es schwer fällt. Auch wenn das Herz gebrochen scheint, mühsam zusammen gepuzzelt werden muss und man sich schwört, es nie wieder zu verschenken, sich nie wieder verletzen zu lassen.


Man wird vielleicht vorsichtiger, langsamer, misstrauischer an die nächste Beziehung oder einen neuen potentiellen Partner herangehen, aber man wird es vermutlich nicht ganz sein lassen.

Und wenn man ganz ehrlich ist macht es ja auch Spaß, dieses Spiel. Es ist mir die Tränen und Enttäuschungen immer wieder wert. Und ein bisschen mag ich diese Zeit sogar.

Besinnung auf sich selbst. Ein Ende ist ein neuer Anfang.


Auch wenn ich natürlich nicht wirklich daran glaube, dass mein Liebesleben einer Filmvorlage gleicht oder dass ich dazu verflucht sein könnte ein Glücksbringer für andere zu sein... Es kann ja trotzdem nicht schaden, beim nächsten Mal etwas vorsichtiger an die ganze Sache ranzugehen.


Sentimentaler Blödsinn?


Möglich, aber ich trete mir in den Hintern es wäre ja dumm mir mein persönliches Happy End selbst zu vermasseln.


Freitag, 9. Juli 2010

My personal Fairy Island

Heute morgen beim aus der Nahtoderfahrung gerissen werden aufwachen dachte ich noch so: Hey, wo sind diese Physiker wenn man sie braucht? Ein fluffiges Paralleluniversum wäre doch was richtig Nettes...


Doch es sollte anders kommen...


Mein Physiotherapeut war heute ausnahmsweise zufrieden mit meiner Leistung und der Stabilität des Knies. Das gab mir neben einigen anderen Faktoren einen entscheidenden Motivationsschub. Ohne meine mittlerweile fast zwanghafte Angewohnheit den Fuß dreimal wieder hochzuziehen wenn ich von einer Stufe steige bin ich in mein Bad gelangt.. und alle so : Yeah!


Aber das beste Erlebnis des Tages war definitiv die Ayurveda Behandlung die ich mir momentan häufiger gönne. Trägt ja zur Genesung bei... das sollte man sich wert sein;-)

*Seufz* wenn ich daran denke gerate ich wieder ins Träumen... Die sinnliche Erfahrung vom Scheitel bis zu den Fußsohlen mit duftendem Öl massiert und nebenbei ab und zu mit positiven Affirmationen berieselt zu werden. Einfach nur zu genießen, ab und zu den Schmerz wegzuatmen wenn ein blockierter Meridian behandelt wird.. Für mich immer wieder ein perfekter Moment der nur mir gehört. Bzw perfekte zwei Stunden die nur mir gehören... *schnurr*


Besonders schön fand ich heute die Anregung, ans Tanzen zu denken.. mit zwei gesunden Beinen.. ein Lied dafür hatte ich schnell in meiner inneren Jukebox gefunden ;-)

Danach hat es mich an einen Swimmingpool gezogen. Ach was soll der Geiz dachte ich mir und habe diesen zunächst immens vergrößert und dann doch in ein völlig ruhiges Meer verwandelt... Knallblaues Wasser, Fische unter mir (die natürlich zu striktem einfach nur schön sein und nicht beißen bestimmt waren) - ein Traum!! :-)


Für mich als erfahrene Traumreisende dauerte es keine Minute und ich hatte mir neben dem Meer, der Freiluftdisco mit chilliger Musik und dem gesunden und optisch leicht optimierten Körper (man gönnt sich ja sonst nix) auch eine kleine perfekte Fairyinsel imaginiert... *hach* ein wunderschöner Traum...

Nach dem Schwimmen bekam ich wahnsinnige Lust auf einen Drink, und da ich beschlossen hatte, dass meine Insel niemals versiegende Ressourcen und individuelle Wunscherfüllung bietet bekam ich diesen selbstverständlich auch.


Mal ganz im Ernst? Dort wäre ich gern geblieben, aber nach zwei Stunden relaxed, energetisch vollgetankt und glücklich in die Realität zurückzukommen ist ja auch was wert :-)

Um mir diesen wohligen Zustand so lang wie möglich zu erhalten habe ich noch einen wunderschönen Film gesehen (Pan´s Labyrinth, danke für die Empfehlung :-) ) , was leckeres gegessen, ein Glas Wein getrunken und den Rest des Abends damit verbracht, meine Insel imaginativ zu optimieren für weitere Träume....

*Gähn* ich bin dann man weg.. in meinem superfluffigen Paralleluniversum ;-)


Donnerstag, 8. Juli 2010

Okay.. Timeline Anatomy 2 (Part Ten)

Da ich nach der OP wie bereits erwähnt viel Zeit im Bett und damit fast automatisch im Twitterversum verbracht habe und teilweise immer noch verbringe, kommt meine Familie einige Male am Tag an meinem Bett vorbei geschlichen, bringt Nahrungsmittel vorbei und schaut mich verständnislos an (ganz so schlimm ist es momentan übrigens nicht mehr *lach*).


Das könnte zum Einen daran liegen, dass ich mich an Dauerbeschallung aus In-Ear-Kopfhörern gewöhnt habe (btw nicht für den Straßenverkehr oder irgendeine Tätigkeit geeignet, bei der man etwas von der Umwelt hören will!!). Zum anderen hängt es aber sicherlich daran, dass ich auf Unterhaltung mit meiner realen Umwelt manchmal wenig Wert lege. Immer die gleiche Frage wie es dem Bein geht und ob das Essen ok war und warum ich vor mich hinstarre wie ein Zombie, usw. Da bin ich lieber in der Timeline und erfahre was andere so machen. Manchmal ist es ein bisschen als würde man bei Nachbarn spionieren, die eben zu diesem Zweck die Vorhänge offen haben. Perfekt freiwillig bedienter Voyeurismus könnte man denken, aber für mich ist es mehr.


Seit die Avatare meiner Timeline zu wirklichen Menschen geworden sind, mit denen man durchaus mehrere Stunden sprechen und sich real treffen kann zum Kaffee oder auf ein Bier oder einen Sekt (je nach Follower und Tageszeit) ist es für mich eher ein Freundeskreis geworden. Ich bin mir durchaus darüber im Klaren, dass Twitter nicht die Realität (oder die physikalische Welt) ersetzen kann und soll, aber für mich ist es momentan ein Teil meiner Realität und sogar meiner physikalischen Welt.


Beim Eurovision Song Contest und jetzt bei der WM habe ich eine weitere Qualität und lustige Eigenschaft von Twitter entdeckt… man zelebriert gemeinsam..auch wenn man tausende von Kilometern weit entfernt ist fühlt es sich manchmal an, als hätte man 30 Menschen in seinem Wohnzimmer die wild durcheinander „zwitschern“ , sich gemeinsam freuen, sich gemeinsam ärgern, die gemeinsam richtig schön lästern können über die Außenwelt, über ein TV-Ereignis, über Personen des öffentlichen Lebens. Ich fühle mich manchmal wie an einem Stammtisch


Was mir auch immer wieder gut gefällt ist die besondere Sprache. Abgesehen von Abkürzungen (ich sag nur googeln googeln googeln) werden viele sogenannte „hashtags“ (Wörter mit # davor) verwendet, entweder um Bezug zum vorher Gesagten herzustellen oder auch um Bezüge zu bestimmten Themen herzustellen (ähnlich wie eine gemeinsame Überschrift) oder dem Tweet noch einen besonderen Anstrich zu verleihen, hierin liegt häufig viel Humor, oder auch System.


Beliebt auf der ganzen Twelt sind beispielsweise immer wieder Themen wie „#theuglyfriend“ „#fourwordsthatgetmesex“ „#fourwordstosayduringsex“ oder andere Four Words Tags…Hier wird lustig und kreativ getwittert, aber auch einfach dreist geklaut und kopiert. Woher ein ursprünglich wirklich lustiger Kommentar gekommen ist weiß man oft nicht mehr nachdem er hundertmal erschienen ist.

So.. das war´s vorerst mit den allgemeinen Timelinebeobachtungen meinerseits.....


Ach ja, und Wale sind bei Twitter nie gut :-) #nurmalso


Mittwoch, 7. Juli 2010

Das Unwort des Jahres


Ich muss das jetzt einfach mal loswerden, sonst platze ich noch .... der von mir zum Unwort des Jahres gekürte Begriff lautet : GEDULD !!!


Wenn mir dieses Jahr noch einer sagt, ich müsse eben Geduld haben, dann hat er große Chancen darauf, am nächsten Tag in der Zeitung zu stehen... als Opfer eines grausamen Mordes!!


Ich weiß gar nicht mehr wann es genau anfing aber es muss Anfang Januar gewesen sein, als mir der erste wohlmeinende Mensch eröffnete ich solle nur geduldig sein, bald werde der Schmerz in den Knien sich bessern. Hierauf reagierte ich noch mit Ruhe und Gelassenheit.. mit quasi STOISCHER Geduld... (darauf dass der Schmerz nachlässt warte ich übrigens immer noch)


Auch als im Februar alles was von meiner Beziehung noch übrig war in die Brüche ging und jemand sagte ich solle doch nur geduldig sein, eine tolle Frau wie ich sei nicht lange allein dachte ich mir noch nichts dabei. Als mein Exfreund zwei Wochen später verlobt war und seine neue Verlobte geschwängert hatte wurde ich stutzig... Wie war das mit der Geduld? Mache ich womöglich irgendwas falsch?


Dass ich monatelang meinem Supervisor mit meinen Texten hinterher gelaufen bin ohne messbaren Erfolg mag ich schon fast gar nicht mehr erwähnen („Haben Sie etwas Geduld, nächste Woche habe ich mehr Zeit...“)


Dann die Knieoperation auf die ich ja nur ein halbes Jahr mit starken Schmerzen gewartet habe... („Nur Geduld, der Professor hat sehr viele Termine und Geschäftsreisen und...“) und jetzt sitze ich hier und höre mehr oder weniger täglich aus mehreren Gründen und von mehreren Personen ich müsse geduldig sein...


Geduldig warten auf gesund werden, auf laufen können, auf den richtigen Mann, auf einen guten Job, auf eine neue Wohnung, auf Kaffee , auf Essen, auf ich weiß nicht was noch alles aber mal im Ernst.. meine Nerven fangen an zu summen wenn meine Ohren oder meine Augen das verhasste Wort wahrnehmen. Erlernte Hilflosigkeit macht sich breit... GEDULD...Ein Trigger mich auf 180 zu bringen in Millisekunden .... unfassbar... ich fühle mich wie ein Geduldbluthund... gggrrrrrrrhhhh...


Natürlich habe ich als genüsslich im Selbstmitleid versinkender, mindestens latent wütender und zudem reflektierter Mensch mich gefragt womit ich das verdient habe und mir fiel nur eines ein : schlechtes Karma !!!


Bin nicht ICH diejenige, die Menschen bis zum Wahnsinn bis irgendwann vertröstet und die ganze Sache selbst schnell vergessen hat? Ich will nicht wissen wie viele Menschen bis heute auf irgendeine Rückmeldung meinerseits wegen irgendetwas warten. Bin ich nicht der Mensch, der sowohl in der Schule als auch im Studium manche Dinge bis zur letzten Sekunde herausgezögert hat? Der sich selbst nicht so GANZ spaßeshalber „Queen of Prokrastination“ nennt? Bin ich am Ende etwa selbst Schuld an dem Desaster?


Ja, die Selbstreflexion bringt manchmal Dinge zutage die man gar nicht so gern wahr haben will.. und meine Vermutung ist, dass mein Leben es mir gerade mit aller Macht heimzahlen will.. all die Jahre mehr oder weniger aktiv aufgeschobene Pflichten und vermiedene Unannehmlichkeiten. Jetzt krieg ich das alles zurück.


Und in dem Moment in dem mir das klar wird denke ich mir: Wo ist eigentlich mein Problem ? Ist doch alles ok. Und eine fast schon Zen-würdige Gelassenheit ergreift mich und ich nehme den Zustand an. Ich warte. Und stelle mir vor, ich täte es mit Absicht. Der wundervolle gesunde Abwehrmechanismus der Wendung von passiv zu aktiv. Perfekt. Ich liebe es. Coping kann so schön sein.


Bis der nächste Vollidiot wohlmeinende Mitmensch kommt und mir wieder etwas von Geduld erzählt...


Okay.. Timeline Anatomy (Part Nine)

Indirekt nehme ich momentan am Leben von circa 70 Menschen teil, bei manchen intensiver bei manchen weniger intensiv, je nachdem was man von sich preisgeben mag. Ich selbst habe mich entschieden, so zu sein, wie ich auch im RL (das wahre Leben) auf Menschen zugehen würde: offen aber doch wie ich hoffe vorsichtig, mit Humor, Ironie und einer gehörigen Portion Neugier, aber wo es sein muss versuche ich es mit Respekt und Zurückhaltung. Die Fettnäpfchen, in die ich im wahren Leben treten würde..was soll ich sagen…es passiert mir definitiv auch hier … nur mein Erröten sieht man nicht, es sei denn ich will es zeigen *blush*.


Ein paar der Kollegen legen sehr viel Wert auf Umgang und Anstand, andere dagegen nutzen genau hier in diesem (wenn man das will) anonymen Umfeld die Gelegenheit, mal so richtig unverschämt zu sein. Das variiert sehr stark.


Die Dinge, die ich für mich herausgefunden habe und die keinesfalls auf andere Timelines generalisierbar sind (denn jeder hat seine eigene Timeline) sind:

Ich wurde schnell integriert in eine virtuelle Gemeinschaft, die vielleicht unter anderem deshalb so gut funktioniert weil man sich die Leute von Fall zu Fall aussuchen kann, mit denen man zu tun hat, aber auch deshalb weil man in sein reales Leben zurückgehen kann wenn man gerade keine Lust hat. Dass man frei ist teilzunehmen an Diskussionen oder nicht. Dass man sich (fast) immer willkommen und angenommen fühlt. Dass man Menschen kennenlernt, die man normalerweise niemals kennengelernt hätte… sei es weil sie in einer weit entfernten Stadt oder einem anderen Land wohnen, sei es weil man rein vom ersten Eindruck her optisch kein Interesse an der Person oder vielleicht sogar Angst vor ihr gehabt hätte.

Meine Timeline ist zumindest teilweise kommunikativ, humorvoll, hilfsbereit, mit den wunderbaren Gaben der Ironie und des Sarkasmus gesegnet und von daher passt ihre Persönlichkeit perfekt zu meiner Akzentuierung ;-)

Manche Leute aus meiner Timeline sind so alt dass sie locker meine Eltern sein könnten, für den ein oder anderen könnte ich wiederum die Mutter sein. Twitter verbindet für mich perfekt, was heutzutage im realen Leben so kaum noch möglich ist… Eine transgenerationale, multikulturelle größtenteils vorurteilsfreie Gemeinschaft die aus teilweise sehr facettenreichen Individuen besteht.


Soweit ist das für mich als Einsteiger in meine Timeline der Fall.


Ich habe auch andere Geschichten gehört. Einer meiner Follower berichtet, dass es durchaus viele „Spinner“ in seiner Timeline gibt und er aufpasst wem er traut. Dass er selbst schon häufig seinen Account gelöscht hat wegen Stalking. Dass er Frauen und andere Twitterer kennt, die sich dauerhaft zurückgezogen haben wegen Verfolgung und anderer Mobbinggeschichten. Dass es eindeutige unmoralische Angebote von verheirateten oder vergebenen Menschen gibt. Diese seien, so sagt er „erbärmliche Gestalten“ denen er im wahren Leben nie begegnen wollte und er nehme das alles sowieso nicht ernst. Die Timeline bedeute ihm nichts und er wolle mit ihr eigentlich nichts zu tun haben. Ok, seine Meinung, dann frage ich mich aber schon…warum twittert er dann seit zwei Jahren? Warum hat er seine Timeline so zusammengestellt? Suchtpotential?...

Hat die Sache für mich auf jeden Fall… Ich will wissen was so Neues passiert. Ich bin neugierig, ich freue mich darauf, bestimmte Menschen in meiner TL zu lesen, ich möchte mitreden, will teilhaben an der Kommunikation.


Es fühlt sich manchmal ein bisschen so an als wolle man die Kaffeeküche auf der Arbeit nicht verlassen, weil man etwas verpassen könnte. Und weil in dieser „Twitterkaffeeküche“ fast immer jemand da ist mit dem man reden könnte oder ständig etwas Spannendes passieren könnte, fällt es mir oft schwer, durchgängig etwas zu tun bzw. längere Zeit nicht meine Timeline zu aktualisieren und zu schauen was es zu erfahren gibt…ich hasse es, etwas zu verpassen


Für den neugierigen Menschen, der zudem gerne kommuniziert ist hier ein hohes Suchtpotential gegeben :-)


Dienstag, 6. Juli 2010

Jetzt bin ich doch tatsächlich beim Lesen eingeschlafen...

Okay.. Sex in der Timeline (Part Eight)

Ein weiteres Kapitel meiner Timelinegeschichte: ehrlich gesagt geht es weniger um Sex (biologische Geschlechter) als viel eher um Gender (also soziale Geschlechter). Ich fand es als Titel einfach plakativer mit Sex zu werben als mit Gender , because you know: SEX sells ;-)


Da ich im Real Life sowohl mit Frauen als auch mit Männern interessante Erfahrungen gemacht habe, dachte ich anfangs eigentlich nicht einmal daran, Frauen zu folgen. Das konnte nur in Zickenkrieg ausarten (Ja, ich war auf einer Mädchenschule).

Männer waren ohnehin viel schneller dabei, mir zu folgen als Frauen. Als kleinen Test (nicht sauer sein liebe Follower) hatte ich ein Foto von mir (dunkelhaarig) und meiner blonden Freundin als Avatar (hat nix mit blauen Männchen zu tun, so heißen die Profilbilder) gewählt. Tatsächlich fragten die meisten meiner geschätzten Verfolger spätestens in ihrer dritten Nachricht an mich, welche von beiden ich sei. Um der Wahrheit die Ehre zu geben hat die Antwort einige schon sehr enttäuscht.

Es gab auch viele die das überhaupt nicht gestört hat und ich habe trotz meiner Bettlägerigkeit den ein oder anderen virtuellen "Flirt" genossen. Das hat mal wieder gut getan, Komplimente zu lesen und das Gefühl zu haben, dass man zwar momentan nicht als Körper, aber auf jeden Fall als Geist gemocht wird: Streicheleinheiten für die Seele *seufz*


Da Frauen in meiner Timeline dann doch nach und nach auftauchten, war ich sehr überrascht dass diese durchgehend sehr nett , hilfsbereit und kollegial sind. So konnte ich mein Mädchenschulezickentrauma einmal mehr gut überwinden. Man unterstützt sich, spendet sich gegenseitig Trost, postet regelmäßig solche Dinge wie „motivationstweets“ oder „krafttweets“ die wie ein kleines Schultertätscheln oder auch wie eine kleine Umarmung wirken können. Very supporting und I like it :-)


Mit manchen Leuten habe ich mich so gut verstanden dass wir ICQ Nummern oder Skype Namen ausgetauscht haben d.h. der Kontakt ging in diesem Moment über die Timeline hinaus. Erst in diesem Moment ist mir aufgefallen, dass es einigen dort so gehen muss, denn manche Tweets waren nicht wirklich selbsterklärend oder mit Insiderwissen versehen, das man nur hat, wenn man sich außerhalb unterhält.

Andererseits wurde mir auch plötzlich klar, dass es ja auch eine Gefahr darstellt, hier einfach Kontaktdaten rauszugeben. Wie bei „Shane Dawson“ hat man das Gefühl die Leute zu kennen, aber ist das wirklich der Fall?


Andere Twitterer gehen die ganze Sache genau umgekehrt an. Sie machten mir von ersten Augenblick an klar, dass sie sich für ihre Timeline rein virtuell interessieren und mehr nicht. Sie wollen nichts über andere wissen oder sich austauschen, sie wollen nur ihre schlechte Laune an der virtuellen Welt abreagieren und eventuell noch ein paar Informationen einstreuen. Mittlerweile verstehe ich mich aber lustigerweise sogar mit den meisten dieser Vertreter ganz gut.


Ich muss wirklich sagen, dass mein Leben in der Timeline meine Meinung von Menschen und von Twitter entgegen meinen Befürchtungen bisher eher verbessert als verschlechtert hat :-)

WICHTIG Kommentare

Hallo Alle!!!

Mir ist es WICHTIG dass Ihr wisst dass es momentan Fehlermeldungen und Probleme gibt, Kommentare zu veröffentlichen. Ich hätte gerne jeden einzelnen Eurer Kommentare in meinem Blog gehabt, aber Blogger lässt sie mich nicht freigeben bzw. verschwinden sie.
Es tut mir sehr leid um Eure lustigen und netten Kommentare, hoffe das Problem wird sich bald wieder geben!!!


Okay.. Aller Twanfang ist schwer (Part Seven)


Okay..ich war also ein Zwitschervogel Twitterer über Nacht. Auf meine erste Anfrage antwortete der von mir exklusiv "gestalkte" Shane Dawson sogar, seitdem allerdings nie wieder, und warum folgt der mir eigentlich nie zurück?? was im Nachhinein auch kein Drama ist.



Ich fing an, mich mit Twitter etwas näher zu beschäftigen da ich schonmal da war (ich hab ja Zeit), schaute mir verschiedene Profile an und die „Tweets“ dahinter, soweit nicht verschlüsselt.


Einigen Leuten folgte ich aus Interesse, anderen aus Neugier, manche folgten plötzlich mir, und ich fing an , ein echtes Mitglied dieser Twittersache Community (im Prinzip eine Art jeder für sich und doch alle zusammen) zu werden, wo ich doch eigentlich nur Zaungast einer Person sein wollte.


Manche meiner Follower waren sehr nett und berieten mich bei den essentiellen Problemen der Anfangszeit z.B. OMG (= oh my God, musste ich wieder googeln) wo sind die Umlaute beim IPod? Oder WTF sind eigentlich diese DMs? Und warum dürfen wir alle einfach schreiben wo wir Lust zu haben, ich dachte Twitter wäre was für Celebrities? Und geht es hier um chatten (miteinander kommunizieren) oder microblogging (Minimonologe) oder was?


Schnell stellte sich für mich heraus, dass Twitter eine Mischung aus Monologen im SMS Format, philosophischen und weniger philosophischen Ergüssen, Witzen und Zitaten, Meinungsbekundungen, Bitten, Informationen, freundschaftlichen Unterhaltungen, Flirten, sozialen Gesten, Streitereien, Necken, Tipps und Tricks rund um Essen, Trinken, Technik und was auch immer man sonst gern haben möchte, was sich ergibt und so vielem mehr ist. Meine "Twelt" ist mittlerweile (nach gerade mal ein paar Wochen) so etwas wie ein Freundeskreis für mich geworden….


Ich mag allein schon das Ritual, morgens die Timeline zu öffnen und zu schauen wer schon wach bzw. „on“ ist, wer also bereits am frühen Morgen für ein paar kleine „Zwitschereien“ bereit ist. Einen guten Morgen zu wünschen. Nach dem Befinden zu fragen und notfalls zu trösten oder getröstet zu werden. Das Gefühl zu haben, dass es manche Leute zumindest ansatzweise interessiert wie es mir geht. Ein zwei kleine Geplänkel zu führen, sich über den Tag auszutauschen, seine Gedanken loszuwerden, all das in 140 Zeichen.


In der letzten Zeit gab es in meinem Leben viele Tage an denen ich aufgewacht bin und mein Leben mir langweilig und aus verschiedenen Gründen unerträglich schmerzhaft vorkam und fast immer wenn ich in meiner Timeline ein paar aufmunternde Worte zu hören lesen bekam fühlte ich mich besser.


Phantastisch auch die Möglichkeit, Dinge im Stil von „Publikumsbefragung“ zu erfahren… Einfach mal ins weite Twitter-All gefragt kommen zu fast allem irgendwelche Antworten, die im Zweifel sogar nützlich und richtig sind (#Followerpower ;-)). Anfragen nach neuen WG-Mitbewohnern, Wohnungssuchen, Recherche von Musiktiteln, Jobsuche, das Finden von Mitgliedern für eine Band, Fragen rund ums Auto, Handyverkäufe,…alles kein Problem bei Twitter, denn die Follower können Tweets nicht nur lesen, sondern auch „retweeten“ also weiterleiten, wodurch wieder eine neue Gruppe an Mitgliedern angesprochen wird. Faszinierend! Wie ein Kettenbrief, nur wesentlich effizienter und effektiver…und weniger lästig...


Wenn man nämlich mal keine Lust hat: #twoff und weg.


Kimbablog 1

Good Night and Sweet Dreams ihr Kuschelautomaten und Futterlakaien :-)


Montag, 5. Juli 2010

Okay.. WTF is Twitter??? (Part Six)

FOLLOW me on TWITTER ???WTF (Abkürzung für What the fuck..musste ich irgendwann googeln weil es ständig in der Timeline stand) ist Twitter ??? ...dachte ich so bei mir, und das hört sich irgendwie nach Stalking an.. wieso sollte jemand darum bitten dass man ihn stalkt??

Ich steckte schon viel zu tief in der Sache drin. Ich wollte Shane Dawson so nah wie möglich sein und da ich für einen Ausflug nach California nicht wirklich körperlich geeignet war und das Ganze recht kostspielig geworden wäre fiel mir nur ein ihm zu „folgen“ was auch immer das bedeuten mochte. An dieser Stelle übrigens 1000 mal Entschuldigung an alle Teenies über die ich seit 15 Jahren lache wegen ihrer lächerlichen Schwärmereien für fiktive oder unerreichbare Charaktere.... *blush* (was so viel wie Erröten bedeutet und in Sternchen gesetzt eben dieses Phänomen zum Ausdruck bringen soll). Ich glaube ich verstehe Euch jetzt. Das alles ist offenbar das Ergebnis einer grenzenlosen Langeweile gepaart mit der Chancenlosigkeit, jemanden in der Realität kennenzulernen....oder?

Ich weiß noch, dass mir in diesem Moment klar war..Okay..du schnappst gerade völlig über….das müssen die Schmerzmedikamente sein….solange du diese geniale Ausrede Argumentation... für schlicht alles hast registrierst du dich bei diesem Twitter, was auch immer es sei...

Gedacht (oder auch nicht gedacht) und getan. Innerhalb von Minuten hatte ich einen Account bei Twitter und Shane Dawson war der erste, dem ich „folgte“. Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten „Tweet“ (das virtuelle 140 Zeichen zwitschern, das Twitter auszeichnet), der ungefähr lautete:

„Unglaublich, jetzt bin ich bei Twitter, nur weil ich Shane Dawson folgen will..ich muss verrückt sein“.


Foto: Kenneth Allen / CC BY-SA 2.0

Okay.. Shane Dawson (Part Five)

Letztlich landete ich während meiner YouTube Exkursion bei einem Video in dessen Titel zwar das Wort „Chatroulette“ auftauchte, das ansonsten jedoch ziemlich genau gar nichts damit zu tun hatte. Ein junger Mann namens „Shane Dawson“ von dem ich bisher nie gehört hatte, scherzte mit Freunden, nicht unbedingt wahnsinnig lustig, aber seine Ausstrahlung faszinierte mich. Ich sah, dass eben dieser junge Mann seit Jahren Videos bei YouTube uploaded und dass er mittlerweile hunderte von Videos produziert hat. Das fand ich spannend…was macht man 300 Videos lang jede Woche und was ist das für ein Mensch der so viel Zeit in YouTubeVideos investiert ?!?

In diesem Moment begannen drei Tage, an denen ich vom Computer oder IPod nicht wegzubekommen war weil ich Videos schaute (ich hab ja Zeit..). Selbst beim Essen folgte ich Shane und seiner Angewohnheit sein ganzes Leben filmerisch festzuhalten. Man nennt es V-Log fand ich heraus, eine Art Videotagebuch, also wie ein Blog nur mit Filmen. Dazwischen so genannte Spoofs (Verarsche von Musikvideos z.B.). Ich war gleichermaßen amüsiert, erstaunt und fasziniert. Viel später erst sah ich, dass ihn sehr viele Menschen kennen, dass seine Videos sehr beliebt sind und er durch eine Mischung aus unbedarftem Charme und einer nonchalanten Unverschämtheit ein Menschenmagnet ist. Der Typ verkauft mittlerweile T-Shirts mit seinem Gesicht drauf und zwar nicht wenige (ok, ich geb´s zu, ich habe eins bestellt ...*blush* )

Ich wusste nach dem Video vom Tod seiner Oma und seinen Tränen vor der Kamera vor allem eins: Es war eine absolut einseitige Sympathie entstanden. Ich fühlte mich gelinde gesagt völlig bescheuert, wollte aber dennoch mehr erfahren und wissen wie es mit ihm weitergeht. Nach jedem Video kam die freundliche Einladung, ihn doch bei Facebook zu adden und ihm bei Twitter zu folgen ...


Sonntag, 4. Juli 2010

Okay... Chatroulette und Eye Vagina (Part Four)

Ich habe also Chatroulette gegoogelt und herausgefunden, dass man sich von der ganzen Sache einen guten Eindruck verschaffen kann ohne sich der Höhle des Löwen bzw der „Schlangengrube“ tausender männlicher Geschlechtsteile auszusetzen. Wie ?? Klar…bei YouTube… muss man erst einmal drauf kommen wenn man das Internet eher als Literaturrecherchestation genutzt hat bisher. In diversen Videos konnte ich mir einen lebhaften Eindruck verschaffen, was Chatroulette so ist und tut und warum es eine gewisse Faszination ausübt. Der Adventure Seeker (also derjenige der immer was Neues erleben will) ebenso wie der Spanner und der Exhibitionist in uns allen wird hier extrem angesprochen.

Das Gemeinschaftsgefühl wird gefördert (wenn man in der Gruppe davorsitzt und sich kaputtlacht während andere sich vermeintlich blamieren..man selbst „konsumiert“ ja nur…) und der Fremdschämeffekt (Erfolgsgarantie für Sendungen wie „Bauer sucht Frau“, "Big Brother" und ähnliche Qualitätsformate) ist einfach unwiderstehlich.

Ich befand mich in dem Zustand den ich sonst eher bei Horrorfilmen kenne: nicht hinschauen wollen und nicht wegschauen können. Ich nenne das schlicht „Die Faszination des Ekels“ (man kennt es auch von TV-Shows in denen Insekten gegessen werden oder von blutigen Operationsvideos). Ich persönlich halte da gern die Hände vor die Augen und schaue nur durch die Finger- das hilft!

Unter anderem gab es ein Video namens „Eye Vagina“, in dem jemand immer wieder sein Auge öffnete und schloss, das tatsächlich ein wenig einem weiblichen primären Geschlechtsmerkmal ähnelte und damit einige Zuschauer erschreckte, andere für einen Moment anekelte, manche jedoch einfach nur völlig begeisterte. Muss ich dazusagen welchen Geschlechts die begeisterten Zuschauer waren? Sparen wir uns das ;-)



http://www.youtube.com/user/dinkerooo